Der Pool liegt still vor mir, das Wasser schwarz und unbewegt wie ein Stück Glas. Die Sonne hat ihre Wärme längst verloren, und die Luft trägt den Geruch von Salz und Pinien. Die Liegen am Beckenrand sind leer, die Sonnenschirme geschlossen wie schlafende Wächter eines vergangenen Tages. Alles hier wirkt verlassen, fast vergessen – als hätte die Zeit selbst für einen Augenblick den Atem angehalten.
Und dann hebt sich der Blick: über all dem schweigt der Himmel nicht, sondern erzählt in Farben. Ein langsames Verlöschen, ein weiches Verwandeln – Gold, das ins Kupfer fließt, Violett, das sich mit einem letzten Hauch von Blau vermischt. Der Abendhimmel über Korfu ist kein Hintergrund, er ist ein Schauspiel, das alles in sich aufnimmt: die Stille des Pools, die Müdigkeit der Landschaft, die Sehnsucht des Herzens.
Viele Reisende suchen nach dem schönsten Sonnenuntergang auf Korfu, und doch liegt die Magie nicht allein im Ort, sondern im Augenblick selbst. Hier am verlassenen Pool, während das Ionische Meer im Hintergrund glitzert, zeigt sich die Insel von ihrer stillsten, fast geheimnisvollen Seite.
Es ist, als läge in diesem Kontrast eine Botschaft verborgen: dort die Spuren des Tages, leer und verlassen, hier die Weite des Himmels, der immer neu beginnt. Ein stiller Trost, dass Schönheit nicht vergeht, sondern sich nur verwandelt.
Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Leere und Fülle, aus Stille und Farbenpracht, die den Urlaub auf Korfu so besonders macht. Wer sich Zeit nimmt, die Abendstimmung über dem Ionischen Meer zu erleben, wird spüren, wie zerbrechlich das Leben ist – und zugleich, wie unendlich groß.
Man möchte sitzenbleiben, bis das letzte Licht verschwunden ist, als könne man so ein Stück Ewigkeit festhalten.
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